… und noch ein Spruch aus der Motivationsecke, den jeder schon kennt! Und dennoch verliert er nicht an Wichtigkeit und Wertigkeit.
Was verbirgt sich denn hinter der Aufforderung ?
GrundsĂ€tzlich kann man alles von mindestens zwei Seiten aus betrachten. Im einfachsten Fall von der “schlechten” und von der “guten” Seite aus.
Tauschen wir das Wort “betrachten” mal gegen “beleuchten” aus. D. h. wir beobachten einen konkreten Fall im Details.
Ich hatte vor kurzem eine gröĂere Veranstaltung. Hier waren viele AblĂ€ufe, Prozesse, Schnittestellen, Aufgaben, Personen, etc. zu koordinieren und aufeinander abzustimmen. Diese Veranstaltung gibt es schon lĂ€ngere Zeit, allerdings hatte sich an zentraler Stelle eine VerĂ€nderung ergeben.
Bei so vielen einzelnen Aufgaben ist es schlichtweg unmöglich, dass alles absolut reibungslos verlĂ€uft. Und es kam wie es kommen muĂte. NatĂŒrlich ging das Eine oder Andere schief. Aber im Gesamtfazit war es dann doch eine Veranstaltung, die bei vielen Teilnehmer gut ankam.
Im Nachgang betrachtet man dann selbstverstĂ€ndlich an welchen Stellen man das nĂ€chste Jahr besser werden kann. Man fragt sich, was ist schief gelaufen ? Was könnte wie besser gehen ? Und natĂŒrlich am Besten auf einer sachlichen Ebene.
Da eine solche komplexe Veranstaltung in der Regel mit StreĂ verbunden ist, geht man meistens vorbelastet in die Nachbetrachtung. Und auf einmal erwischt man sich dabei, wie man sich ĂŒber xyz Ă€rgert, weil der nicht dabei war. Oder ĂŒber abc, der nicht richtig mitgedacht hat. Man schimpft auf diesen und denen, weil er einem Steine in de Weg gelegt hat.
Man beleuchtet die negative Seite und je heller der Schein ist, je intensiver ich mich mit der “schlechten” Seite beschĂ€ftige. Umso mehr ich dann den Blick auf die negativen Seite werfe umso mehr Elemente finde ich, die “schlecht” sind. Und in mir selbst breitet sich eine schlechte und destruktive Grundstimmung aus.
Ruhe ich dagegen in mir selbst und bin wenig oder gar nicht vorbelastet, dann kann ich die sachliche Ebene recht einfach und entspannt halten. Ich werde mich mehr auf die Dinge konzentrieren die gut gelaufen sind. Ich werde Kritik als Anregung um Besser-werden verstehen und nicht als persönlichen Angriff empfinden.
D. h. ich beleuchte in erste Linie die “gute” Seite und werde mich dann auch mit dem Positiven beschĂ€ftigen. Ich werde konstruktiv und voranschreitend unterwegs sein. Weiteres Gutes kann wachsen ! Ich selbst begegne Anderen offener und entspannter. Die Interaktion untereinander wird frei von Spannungen. Und Du siehst das tolle Team !
Leider klappt das nicht in jeder Situation und mit jedem Menschen; das nennt man Leben. Aber ich kann selbst entscheiden, was und wen ich in mein Leben lasse!
Jeder entscheidet selbst, ob er Teil eines Systems sein will oder nicht!
Diese Wahl liegt fĂŒr mich bei mir und fĂŒr Dich bei Dir!
Zum AbschluĂ habe ich hier noch eine kleine Geschichte:
Zum weisen Sokrates kam Jemand gelaufen und sagte: “Höre Sokrates, das muss ich dir erzĂ€hlen!”
 “Halte ein!” – unterbrach ihn der Weise, “Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?”
 “Drei Siebe?”, frage der Andere voller Verwunderung.
 “Ja guter Freund! Lass sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht:
Das erste ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzĂ€hlen willst, geprĂŒft, ob es wahr ist?”
 “Nein, ich hörte es erzĂ€hlen und…”
 “So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprĂŒft. Es ist das Sieb der GĂŒte. Ist das, was du mir erzĂ€hlen willst gut?”
 Zögernd sagte der andere: “Nein, im Gegenteil…”
 “Hm…”, unterbracht ihn der Weise,Â
 “So lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden. Ist es notwendig, dass du mir das erzĂ€hlst?”
 “Notwendig nun gerade nicht…”
 “Also” sagte lĂ€chelnd der Weise, “wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit.”
Funktioniert in der Kommunikation und auch in Situationen!
Ich wĂŒnsche Dir einen schönen Tag !